Ich habe meinem kleinen Teufelchen nachgegeben und mir meinen lang gehegten Wunsch nach einem alten Stahlrennrad erfüllt! Die unregelmäßigen Scans der Kleinanzeigen förderten ein Velotech in Rahmenhöhe 58 zutage. Also nichts wie nach der Arbeit in die U-Bahn und hin. Der Anbieter scheint ein semiprofessioneller „Kellerhändler“ zu sein. In den eBay Kleinanzeigen finden sich regelmäßig Anzeigen von ihm und sein Keller sieht aus wie der Traum eines jeden Sammlers von klassischen Rennrädern. Dicht an dicht stehen die Rahmen in langer Reihe, gesäumt von Halden dazugehöriger Laufräder, etc.
Und da stand es, mein neues, altes Fahrrad. Trauriger Zustand, keine Räder, vergammelt, angerostet – fertig zum wegschmeißen wie meine Freundin sagen würde.
Liebe auf den ersten Blick…
Sofort ist klar das der Bock meiner ist. Obligatorisches Gejammer über den schlechten Allgemeinzustand des Rads wird mit Gejammer über unvernünftige potentielle Käufer beantwortet, die die Anzeigentexte nicht lesen. Der Mann versteht sein Handwerk. *gg* Wir einigen uns auf 80 Euro für das Altmetall, Laufräder gibts dazu und nach einer kurzen Prüfung schiebe ich (im wahrsten Sinne des Wortes) ab Richtung U-Bahn. Am Bahnhof kaufe ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Fahrradticket. Normalerweise bin ich ja mit dem Faltrad unterwegs und damit gegen derartige Forderungen immun. Ist das hier eigentlich noch ein Fahrrad denke ich mir? Oder nicht eher ein Gepäckstück? Mit Schaltwerk auf halb acht, wild in der Gegend herumhängender Kette und zerrissenen Reifen ist das hier alles – aber kein fahrbereiter Untersatz.
Bevor ich mich allerdings auf Diskussionen mit Bahnpersonal einlasse investiere ich aber lieber die 2,10 Euro und lasse mich stressfrei gen‘ Heimat kutschieren.
So sah das Ganze bei der Ankunft Daheim aus:
Jetzt ist erst mal zerlegen, putzen, polieren und frickeln angesagt.