Eigentlich hat der Beitrag hier gar nichts zu suchen. Immerhin hat so ein Kanu keine Räder. Andererseits kann man herrlich rumspinnen bei der Paddelei. Also was solls? Als Belohnung für was auch immer und unter dem Eindruck einer Kanutour auf der Sauer hat es Zuwachs beim Spielzeug gegeben. Ein Sevylor Columbus hat Einzug gehalten im heimischen Keller.
Dabei handelt es sich um ein Luftkajak mit zusätzlicher Schutzhülle. Das Boot kann also auch mal über die Steine rutschen ohne gleich ein Fall für das Flickzeug zu werden. Das Boot ist 325 cm lang, 80 cm breit und bietet (knapp) Platz für zwei Personen.
Jungfernfahrt war am letzten Wochenende auf der Lahn, genauer gesagt auf der Strecke von Dausenau nach Lahnstein. Das Auto blieb in Lahnstein und wir nahmen den Zug bis Dausenau. Unter der Brücke findet sich neben dem Campingplatz eine gute Einsetzstelle an der wir das Boot in aller Ruhe aufbauen und zum ersten Mal in sein angestammtes Element bringen konnten.
Das Columbus lässt sich innerhalb von ca. 20 Minuten fahrbereit machen, dabei entfallen auf die Pumparbeit ca. 10 Minuten. Alles in allem also eine schnelle und einfache Sache. Für Gepäck ist ein wenig Platz im Heck des Bootes. Allzu viel sollte man auf einer zwei Mann Tour aber nicht einplanen. Für mehr als einen kleinen Rucksack ist hinter dem zweiten Sitz kein Platz, alles weitere muss im Gepäcknetz auf der achteren „Spritzdecke“ transportiert werden.
Um 13:20 Uhr wurde eingebootet und ab ging es Richtung Lahnstein. Schnell stellten wir fest das die Lahn hier eher ein langer See ist als ein Fließgewässer. Jeder Meter des Weges wollte ehrlich erpaddelt werden, kein Vergleich zur lustig dahin fließenden Sauer die uns tatkräftig beim vorwärts kommen unterstützte. Zur nicht vorhandenen Strömung kam dann noch teilweise recht ordentlicher Gegenwind hinzu. Also richtig Arbeit für zwei Paddelanfänger.
Ein erstes Highlight war die Schleuse zwischen Dausenau und Bad Ems. Diese wurde ohne Probleme gemeistert und weiter ging es nach Bad Ems. Vorbei an der langen Promenade und durch den schmalen Kanal, an dessen Ende eine weitere Schleuse auf uns wartete. Wieder auf dem eigentlichen Fluss machten wir Rast auf dem Campingplatz Bäderblick und gönnten uns das längst überfällige Mittagessen.
Hier blieben wir ein wenig zu lange sitzen und starteten anschließend ein Rennen gegen die bald endenden Öffnungszeiten der Lahnschleusen. Um es kurz zu machen, wir schafften es nicht mehr alle Schleusen zu erwischen. Die beiden letzten Schleusen vor Lahnstein mussten umtragen werden. Dies war jedoch dank der gut angelegten Aus- und Einstieg-Stellen kein Problem. Ein bisschen Bewegung, als Abwechslung von der ganzen Sitzerei im Boot, kann ja auch nicht schaden. Über diesen Punkt kann man allerdings geteilter Meinung sein. 😉
Um 19:30 Uhr erreichten wir schließlich nach ca. 16 km Lahnstein und damit das Ende unserer ersten Tour im eigenen Kanu.