Auch auf der diesjährigen Intermodellbau bin ich Opfer des Aeronaut Standes geworden. Die im letzten Jahr neu auf den Markt gekommene Segeljacht Lili hat mir auf dem Messestand so gut gefallen das ich sie direkt gekauft habe. Entgegen den Photos auf der Aeronaut Webseite macht das Modell in natura durchaus etwas her und weiß zu gefallen. Ergebnis der Kurzschlusshandlung war das ich den Karton mit Lilli den ganzen Tag durch die Dortmunder Messehallen tragen durfte. Erkenntnis des Tages: So leicht und handlich wie sie aussieht ist Lilli gar nicht. 🙂
Bereits am nächsten Tag hat der Bau des Modells begonnen. Dank gelaserter Holzteile ist das Cockpit schnell zusammengesetzt und mit dem Deck verbunden. Alle Teile passen sehr gut zusammen, einzig die vom Laser schwarzen Kanten bedürfen einer kurzen Nacharbeit mit einem Schleifblock. Geklebt wurden sämtliche Holz – Holz Verbindungen mit wasserfestem Weißleim von Ponal.
Zeitgleich habe ich den Rumpf lackiert um das gute Wetter auszunutzen. Zum Einsatz kamen seidenmatte Kunstharzsprühlacke aus dem Obi. Schick finde ich den Ständer. Dieser wird für den Transport wahrscheinlich nicht das Beste sein, da er recht schmal ist. Für die Präsentation des Modells Zuhause finde ich ihn aber sehr schön. Nachdem das Kielgewicht und der Ruderkoker eingeklebt sind erfolgt schon die Hochzeit von Rumpf und Deck. Für diese Verklebungen habe ich Stabilit Express gewählt.
Der Aufbau und die Seitenteile des Cockpits entstehen aus Mahagoni Sperrholz. Auch diese Teile liegen dem Baukasten fertig gelasert bei und passen perfekt. Die Rundung des Aufbaus läßt sich problemlos aus dem Sperrholzstreifen biegen und ist Dank der Befestigungsnasen absolut einfach auf dem Deck zu verkleben. Hier habe ich allerdings Sekundenkleber verwendet und keinen Weißleim. Ich hatte die Befürchtung das eine Weißleimraupe zu Problemen führt wenn das Spantengerüst des Dacheinsatzes eingesetzt wird. Ein wenig Nacharbeit hatte ich mit den Seitenteilen des Cockpits. Da mir beim Verkleben der Decksverstärkungen etwas Weißleim im die Aussparungen gelaufen ist, musste Dieser etwas mühselig entfernt werden, selbst Schuld wer mit Kleber rumsaut. Die restlichen Teile auf Deck werden ebenfalls aus Mahagonisperrholz erstellt und mit Weißleim auf Deck geklebt.
Ein beeindruckend komplexes Gebilde stellt das Innenleben des Aufbaus dar. Dieses wird aus gelaserten Sperrholzteilen zusammengeklebt und mit dem Dach des Aufbaus versehen. Durch die Gummidichtung drückt sich der Deckel zur Zeit noch etwas nach oben. Der Zusammenbau des Rahmens gestaltet sich aber ebenfalls sehr einfach. Während das Ganze trocknet habe ich das Mastrohr mit Stabilit im Rumpf verklebt. Das Rohr steht einfach nur stumpf auf dem Kiel auf, von daher habe ich an dieser Stelle nicht mit Klebstoff gespart. Lili wird sowieso nicht die Leichteste.
Die Abdichtung der Decksöffnungen am Heck und im Aufbau erfolgt mit einer Gummischnur. Diese wird mit Sekundenkleber auf den Rahmen fixiert.
So nebenher entsteht die Ruderpinne aus mehreren Lagen Mahagonisperrholz. Diese werden per Pressverfahren zwischen zwei aus Sperrholz zu erstellenden Blöcken in Form gebracht. Auch dies einfach, durchdacht und von Jedermann machbar. Allerdings sollte man ein oder zwei kleine Schraubzwingen zur Hand haben.
Das Ruder wird aus vier Kunststoffplatten zusammengesetzt. Dabei ist mir ein Fehler in der Anleitung aufgefallen. Die Teile 2 x 44 und 2 x 45 sollen so aufeinander geklebt werden das die beiden Teile 45 jeweils außen und die beiden Teile 44 innen sitzen. Die Nut für die Ruderachse entsteht aber nur dann wenn man es genau anders herum macht und die Teile 44 als Außenteile verwendet.